Donnerstag, 3. April 2014

Steel Panther - All you can eat

Wenn man glaubt, dass bereits alle 80er Rock-Hymnen vor etlichen Jahren geschrieben wurden, wird man von STEEL PANTHER jedes Mal auf ein Neues belehrt, wie ihr neuestes Werk „ALL YOU CAN EAT“ beweist. 
Das großartige an dieser Band ist, dass sie uns mit ihren Songs und Shows die Illusion schenkt, in eine Zeit vor „Political Correctness“ und Grunge zurückgebeamt worden zu sein und dabei sämtliche Hair Metal-Klischees genauso wenig unberührt lässt, wie backstage ihre Groupies. Jeder ihrer Hits klingt so vertraut, als hätte man ihn schon vor 20 Jahren lauthals aus dem offenen Autofenster mitgebrüllt. Manch altgedienter Musiker wie z.B. MÖTLEY CRÜE-Drummer Tommy Lee verweigert dem Quartett zwar die Anerkennung als ernstzunehmende Metal Band, da er sich durch die parodistischen Auftritte auf den Glitzer-Schlips getreten fühlt, wie während der gemeinsamen Tour im Herbst 2011 zum Vorschein kam. Aufgrund ihrer unbestrittenen Fertigkeiten an den Instrumenten und erstklassigen Song-Arrangements, ist die einstige Coverband jedoch längst keine reine Parodie mehr, sondern etabliert sich als erfolgreiche Band und setzt den Siegeszug in der Metalwelt unbeirrt fort. Die Kopie wird zum Original!
Auf dem ihrem mittlerweile 3. Album präsentieren die selbsternannten Könige des Hair Metal mit kräftigem Augenzwinkern 12 neue Songs (plus Bonustrack), in denen sie in gewohnt unverblümten Texten, die jede Feministin in den Wahnsinn treiben, ihre traumatischen Gloryhole- oder Gangbang-Erlebnisse verarbeiten und mit Killer-Riffs und -Soli überzeugen. 
Zwar gehen die Songs nicht auf Anhieb so ins Ohr wie die der beiden Vorgänger „BALLS OUT“ und „FEEL THE STEEL“, so dass es schwer wird sich in den kommenden Setlists gegen Hits wie „Community Property“, „Death to all but Metal“ (dessen Riff in „If I was the King“ zitiert wird) oder „17 Girls in a Row“ zu behaupten, aber dennoch handelt es sich um eine erstklassige Rockscheibe, die Spaß macht und zu keiner Zeit langweilt.

Persönlicher Favorit: F@#king My Heart In The Ass
Glamfaktor: 5 Sterne

Tracklist:

01. Pussywhipped
02. Party Like Tomorrow Is The End Of The World
03. Gloryhole
04. Bukkake Tears
05. Gangbang At The Old Folks Home
06. Ten Strikes You’re Out
07. The Burden Of Being Wonderful
08. F@#king My Heart In The Ass
09. BVS
10. You’re Beautiful When You Don’t Talk
11. If I Was The King
12. She’s On The Rag

Label: Rough Trade



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