Montag, 24. November 2014

Billy Idol - Konzertbericht Stuttgart

Mittwoch Abend war endlich mal wieder Zeit für einen gepflegten Männerabend - und was bietet sich dafür mehr an, als ein paar Bier (zum einmaligen Schnäppchenpreis von 5 Euro) zu kippen und lauthals die 80er-Hits von Billy Idol mitzugrölen, wenn dieser schon mal höchstpersönlich in Stuttgart gastiert? Auf diese grandiose Idee kamen wohl noch mehr, so fällt beim Betreten der leider nur halb besetzten Porsche-Arena der hohe Männeranteil abseits der Ü40 auf. Selbst die letzten weiblichen Groupies, die beim Konzert vor 9 Jahren noch mit hochgerissenen Shirts um die Aufmerksamkeit des Sexsymbols der 80er und 90er Jahre buhlten, scheinen inzwischen entweder zu One Direction gewechselt zu haben oder zuhause die Kinder zu hüten. Doch der Testosteron-geladenen Stimmung tut dies keinen Abbruch, was man bereits an dem gelungenen Auftakt der Vorband „The Dough Rollers“ merkt, die kräftig einheizt bevor der ewige Rebell Billy Idol mit seinem neuen Song „Postcards from the Past“ die Bühne erobert. Der Punker der ersten Stunde, der Ender der 70er in England mit der Band „Generation X“ seine Karriere begann und damals zusammen mit den „Sex Pistols“ die Punkrevolution vorantrieb, ist immer noch bestens in Form - sowohl stimmlich als auch körperlich. Auf den üblichen Schnickschnack wie eine Videoleinwand und sonstige Gimmicks wird weitgehend verzichtet, was man während des zweistündigen Sets aber auch nicht wirklich vermisst. Zu sehr ist man damit beschäftigt, das reiche Angebot der Hits zu feiern, die Schlag auf Schlag folgen („Cradle of Love“, „Dancing with myself“, „Flesh for Fantasy“, „Ready Steady Go“,...) und den charismatischen Sänger zu erleben, der sich gewohnt volksnah gibt, das Publikum mit seinen „Yeahs“ und „C´mons“ antreibt, diabolisch in die Menge grinst und während Gitarrensoli und Pausen gerne mal Autogramme für die ersten Reihen schreibt - wenn er sich nicht gerade zum 11. Mal umzieht. Durch seinen kongenialen Partner an der Gitarre, Steve Stevens, der in alten Zeiten den Riff zu Michael Jacksons „Dirty Diana“ beisteuerte und dem „Top Gun“-Soundtrack zu einem Oscar verhalf, klingen die Nummern sofort zwei Stufen rockiger als auf dem Album und sogar die Songs der etwas softer geratenen neuen Scheibe „Kings & Queens of the Underground“ gliedern sich perfekt in die Setlist ein und wirken plötzlich wie typische Billy Idol-Hits. Nachdem die Fans es ihrem „Idol“ nach dem Höhepunkt der Show „Rebel Yell“ am liebsten gleichtun würden, in Ekstase das Shirt vom Leib zu reißen, legt dieser mit „White Wedding“ und „Mond Mony“ zwei weitere Kracher nach und beschließt mit seinem Versprechen im nächsten Jahr zurückzukommen einen perfekten Männerabend.


Mittwoch, 19. November 2014

Lenny Kravitz - Konzertbericht Stuttgart 2014

Es war der Moment des Abends, als Lenny Kravitz während des Titelsongs seines Debut-Albums „Let Love rule“ einen Ausflug zu den Zuschauerplätzen rechts und links von der Bühne unternahm und dadurch die abseits liegenden Sitzplätze zwischenzeitlich zur ersten Reihe upgradete. Im Anschluss erntete er dafür frenetischen Applaus von allen Rängen, das Eis war endlich gebrochen, nachdem der gebürtige New Yorker in den knapp 2 Stunden zuvor - hinter einer dicken Sonnenbrille versteckt - perfekt den unnahbaren Rockstar mimte, sich in Jack Sparrow-Manier am Mikrofon entlangschlängelte und hin und wieder die üblichen Floskeln à la „it´s a pleasure to be here“ nuschelte. Musikalisch überzeugte Lenny Kravitz, der auf den Studioalben die meisten Instrumente selbst einspielt, mit seiner zehnköpfigen Liveband von Anfang an und bot einen bunten Mix aus Klassikern wie „Always on the run“, Charts-Hits wie „Fly away“ und „It ain´t over ´til it´s over“ und neuen Lieder aus dem aktuellen Album „Strut“. Die Songs drifteten dabei öfters in nicht endende Wiederholungen, Variationen, und Improvisationen, und bis jeder Saxophonist und Keyboarder sein Solo zum Besten gab, konnte ein Lied auch schnell mal 15 Minuten dauern. Musikalisch wie gesagt auf höchstem Niveau, durch die Überlängen der Songs wurden allerdings weitere populäre Lieder wie „Where are we running“, „Mr. Cab Driver“ oder „Rockstar City Life“ aus der Setlist gestrichen, die insgesamt 14 Lieder beinhaltet. Das ist wahrlich Jammern auf hohem Niveau. Die Band bestehend aus großartigen Musikern schenkte den Fans in der Stuttgarter Schleyerhalle ein mehr als solides Rockkonzert, eine beeindruckende Video- und Lightshow und mit „Are you gonna go my way“ ein Finale, das die Menge synchron in die Luft springen ließ.


Sonntag, 28. September 2014

SLASH - World on Fire

SLASH (feat. Myles Kennedy and the Conspirators) meldet sich mit seinem neuen Album „World on Fire“ eindrucksvoll zurück, wobei er nahtlos an den Stil und die Qualität des Vorgänger-Albums „Apocalyptic Love“ anknüpft und im Rennen um das Rockalbum des Jahres schon mal seinen Zylinder in den Ring wirft. Nach Jahren der Unbeständigkeit seit dem Ausstieg bei Guns N´ Roses (Slashs Snakepit, Velvet Revolver, Slashs Soloalbum mit diversen Sängern), hat er in der Zusammenarbeit mit Myles Kennedy endgültig seine 2. Familie und neue musikalische Heimat gefunden. Von der ersten Sekunde an gibt Gitarrengott Slash auf dem neuen Werk Vollgas und brennt in den insgesamt 17 Songs ein regelrechtes Rock´n´Roll-Feuerwerk ab, so dass der Zuhörer nur bei den langsameren Balladen "Bent to fly" und "Battleground" eine kurze Verschnaufpause findet. Wer an "Apocalyptic Love" Gefallen gefunden hat und auf puren powergeladenen Rock ´n´ Roll steht, wird also auch vom neuen Album begeistert sein und insgesamt 1 Stunde 17 Minuten bestens unterhalten sein ohne die "Skip"-Taste in Anspruch nehmen zu müssen.

Playlist:
1.   World on Fire
2.   Shadow Life
3.   Automatic Overdrive
4.   Wicked Stone
5.   30 Years to Life
6.   Bent to Fly
7.   Stone Blind
8.   Too Far Gone
9.   Beneath the Savage Sun
10. Withered Delilah
11. Battleground
12. Dirty Girl
13. Iris of the Storm
14. Avalon
15. The Dissident
16. Safari Inn
17. The Unholy


















Mittwoch, 20. August 2014

Buckcherry - "Fuck" EP

Wenn man die Tracklist der nun weltweit veröffentlichten EP der Hardrocker von Buckcherry betrachtet, wird unweigerlich klar, dass die Band auf der Suche nach ihrem Lieblingswort definitiv fündig geworden ist. Das Wörtchen "Fuck" wird in den 6 Songs im gewohnten aggressiven Buckcherry-Style wahrlich in allen Variationen zelebriert und dient zudem als EP-Titel. Auf www.buckcherry.com lässt sich seit heute die aktuelle Single "Say fuck it", ein Cover des letztjährigen Charterfolgs "I love it" von Icona Pop, begutachten. Bleibt nur zu sagen: Fuck Yeah!

Tracklist:

01. Somebody Fucked With Me
02. Say Fuck It
03. Motherfucker
04. I Don´t Give A Fuck
05. It´s A Fucking Disaster
06. Fist Fuck


Donnerstag, 14. August 2014

Billy Idol - Tour

Altpunker Billy Idol wird im Rahmen seiner Europa-Tour auch wieder in Deutschland die altbekannte Idol-Faust in die Luft strecken und neben den Klassikern aus den 80ern wie "Rebell Yell" bestimmt auch Kostproben seiner neuen Platte "Kings & Queens of the Underground" (geplante VÖ im Oktober) zum besten geben und seine Fans selbst nach dem letzten Lied nach "more, more, more" schreien lassen!
Der Vorverkauf für folgende Auftritte startet morgen am 15.8.:
12.11.2014 Stuttgart
13.11.2014 Frankfurt
18.11.2014 Düsseldorf
21.11.2014 Nürnberg

Dienstag, 8. Juli 2014

MÖTLEY CRÜE - The Final Tour

Letzte Woche begann nun das letzte Abenteuer der „berüchtigsten Rockband der Welt“, Mötley Crüe, die in Grand Rapids / Michigan ihre „Final Tour“ startete. Das gut zweistündige Programm verspricht eine imposante Pyro- und Lightshow der Extra-Klasse, sowie weitere Specials, wie z.B. Nikki Sixx´ flammenwerfenden Bass, Schlagzeuger Tommy Lees neues Spielzeug, ein Roller Coaster auf dem er teilweise kopfüber über die Zuschauermenge fährt, Konfetti-Regen, die obligatorischen Girls Girls Girls auf der Bühne und eine gelungene Setlist, in der neben den üblichen Klassikern auch einige selten gespielte Songs, wie das Sex Pistols-Cover „Anarchy in the U.K.“, „On with the Show“ oder die Ballade „Without You“ auftauchen. 
Ok, der Start war schon etwas holprig, die Opening-Show mußte insgesamt dreimal unterbrochen werden, nachdem es u.a. Tommy Lee bereits beim dritten Lied gelang, seine Drums zu demolieren und Mick Mars zwischenzeitlich das Intro des 33 Jahre alten Klassikers „Too fast for Love“ vergessen hat. Beim zweiten Stopp in Milwaukee stellte sich zudem heraus, dass Tommys sogenanntes „Cruecifly“ nicht in allen gebuchten Locations technisch umsetzbar ist. Auf die Idee, sich im Vorfeld darüber Gedanken zu machen, kam der Tourmanager scheinbar nicht… Nun muss man einfach darauf gefasst sein, auf nichts gefasst sein zu können wenn man eine Show der vier Chaoten aus L.A. besucht, die - wie dem aufmerksamen Leser der Bandbiographie „The Dirt“ bekannt sein wird - auch in ihrer 33jährigen Karriere gelinde gesagt keinen Tiefpunkt ausließen (von mehrmaligen Gefängnis-Aufenthalten bis hin zu Nikki Sixx´ kurzzeitigen klinischen Tod) und sich nicht unbedingt als die personifizierte Perfektion einen Namen machten. Schließlich handelt es sich hier um rohen anarchistischen Rock ´n´ Roll und nicht um ein glattgeföhntes Justin-Bieber-Konzert! Bei meinen bisherigen 4 Konzerten hat es mich bisher nie gestört, wenn mal ein Lied verhunzt wurde oder Sänger Vince Neil die Lyrics gerne etwas abkürzt - ich hab als langjähriger Fan jede ihrer explosiven Shows genossen! Weitaus unverständlicher ist für mich dagegen, dass die Truppe aus Hollywood zu Beginn ihrer allerletzten Tour lieber die von Justin Moores gesungene Country-Version von „Home Sweet Home“ (die erste Single-Auskopplung des mehr als unnötigen Mötley-Tribute-Albums im Country-Stil) bewarben, statt ihren brandneuen Song „All bad things“ zu veröffentlichen, von dem auf Youtube mittlerweile immerhin Live-Aufnahmen kursieren und gestern eine Preview der Studio-Aufnahme gepostet wurde (Siehe unten).
 Es ist zu erwarten, dass die Kinderkrankheiten der ersten Konzerte bis zu der angekündigten Europa-Tour im Jahr 2015 behoben sein werden. Und selbst wenn doch wieder alles aus dem Ruder laufen sollte - it´s only Rock ´n´ Roll … but I like it!

In Vorfreude auf das Konzertjahr 2015 - euer Grand Glam


Montag, 23. Juni 2014

ZZ TOP Schleyerhalle Stuttgart - Konzertbericht

Ziemlich genau 23 Jahre ist es her, als ich mein allererstes Konzert besuchte, und nach einem gefühlten 5-stündigen Programm der Vorbands in der Sommerhitze von Mannheim sehnlich darauf wartete, dass meine damalige Lieblingsband ZZ Top noch die Bühne betritt, bevor ich altersbedingt den Heimweg antreten musste. 
Ich hatte in Kindertagen schon immer ein Faible für haarige Geschöpfe: Chewbacca, Alf, Teenwolf,… und dann entdeckte ich in einer Zeitschrift diese Typen mit den lustigen Bärten. Als diese zudem noch gut abbrockten, war klar: das ist meine Band! Doch bekanntlich ist so eine Jugendliebe zumeist nicht von ewiger Dauer. Das Konzert empfand ich damals fast als zu perfekt, zu routiniert und zu statisch, die Alben, die auf „Recycler“ folgten schienen alle sehr austauschbar und nicht wirklich überzeugend, und ich entdeckte „stürmischere“ Bands wie Mötley Crüe und Guns N Roses für mich.
Die alte Liebe wurde erst wieder so richtig geweckt, als es ZZ Top 2012 nach über 40jährigen Bestehen gelang, ein Hammer-Album namens „La Futura“ rauszuhauen welches wohl eines ihrer besten und coolsten ist und sich auf die Wurzeln der Band besinnt. Erdiger, dreckiger Bluesrock as its best - gesungen von Gibbons mittlerweile noch dreckigeren Whiskey-Stimme - darunter die gefühlvolle Ballade „Over you“ und die Sommer-Rockhymne „Flyin´high“ mit Hit-Potential. So konnte ich nicht anders als die 3 Herren ein zweites mal live zu erleben, auch wenn manche Zuschauerkritiken im Netz nicht allzu positiv ausfielen: von zu kurzer Spieldauer, Lustlosigkeit und sogar Playback-Vorwürfen war die Rede. Meine gezügelten Erwartungen wurden dann allerdings deutlich übertroffen! Sicherlich ist die Kommunikation mit dem Publikum auf ein Minimum reduziert und die Bühnenshow beschränkt sich auf zwei quadratische LED-Wände, die man aus der letzte Reihe wahrscheinlich nur mit Fernglas entdeckten konnte. Dafür ließ die Combo aus Texas die Musik sprechen, legte von Anfang an eine enorme Spielfreude und Lockerheit an den Tag und heizte der leider nur halb besetzten Schleyerhalle mit Blues, Rock und Boogie mächtig ein. Live wird einem erst wieder so richtig bewusst, was für ein begnadeter Gitarrist Billy Gibbons doch ist, der von Dusty Hills wuchtigen Bass und dem souveränen Schlagzeugspiel von Frank Beard perfekt begleitet wird. Das Konzert endete pünktlich vor Sonnenuntergang, wobei ich doch Respekt habe wenn es einer Band gelingt, 44 Jahre Musikgeschichte auf ca. 80 Minuten zu komprimieren, ohne dass in der Setlist ein großer Hit gefehlt hätte. Die erfolgreichen Songs der 80er wie „Gimme all your Lovin´“ und „Sharp dressed Man“ wechselten sich mit Songs der ersten Tage wie „Snake Tube Boogie“ und der Hendrix-Hommage „Foxy Lady“ ab. Und spätestens nach dem Finale, bestehend aus „La Grange“ und „Tush“, bei dem sich Gibbons in der Gesangspause eine Zigarre gönnte, war der Saal in Ekstase „gebluest“ und feierte frenetisch die guten alten Songs. 
Nach dem Konzert war für mich persönlich klar, wie ich diese Band nehmen muss. Eine "Liebesbeziehung" wäre für ZZ Top-Verhältnisse viel zu viel Aufregung, ihre Musik ist eher wie ein guter alter Freund mit dem man an der Theke einer verrauchten Bar sitzt und bei einem Glas Whiskey über Gott, die Welt und die Frauen philosophiert und feststellt, dass das Leben gar nicht so übel ist! 


Samstag, 21. Juni 2014

STEEL PANTHER in Strasbourg - Konzertbericht

Am Dienstag ging die Reise ins idyllische Straßburg - nicht nur um das französische Laissez-Faire zu zelebrieren, sondern um zusätzlich am Abend die geballte Metalpower von Steel Panther zu erleben.
Kurz vor dem Konzert schießt dann doch noch kurz die Frage durch den Kopf, warum man den Weg nach Frankreich auf sich nimmt, um zum 6. mal innerhalb von 2 Jahren die gleiche Band zu sehen. 2 Stunden und einige Liter geschwitztes Wasser später steht fest: ich würde es immer wieder machen! Ein Steel-Panther-Gig ist nicht nur einfach ein Konzert, sondern eine wilde Mixtur aus Konzert, Standup-Comedy und einer dreckigen Highschool-Party mit allem was dazu gehört: Bier, derbe Sprüche, ungehaltene Crowdsurfer und Rockermädels, die sich scheinbar nach nichts mehr sehnen, als auf der Bühne zu offenbaren wie Gott und ihr Chirurg sie erschaffen haben! Die Hauptrolle dieser Metalshow übernehmen dabei 4 selbstverliebte Rockstars, die keine Chance auslassen, um sich in den Vordergrund zu spielen und ihre Bandkollegen zu dissen. Wenn man dann inmitten einer Horde verrückt gewordener Franzosen steht, die bereits nach dem ersten Lied der lokalen Vorband "Shrak" abgehen, als hätte das Équipe Tricolore eben den WM-Titel in Brasilien geholt, ist eine explosive Stimmung vorprogrammiert. Entgegen meiner Prognose fanden doch ganze 6 Songs des neuen Albums "All yo can eat" den Weg in die Setlist, alle wichtigen "Klassiker" der ersten beiden Alben fehlten natürlich trotzdem nicht. Die Zugaben "Community Property" (wie immer anfangs Acapella von der Zuschauermenge gesungen) und "Party all day" rundeten ein Set mit insgesamt 17 Songs + Gitarrensolo ab und ließen keine Wünsche mehr offen. Wobei man zu gerne das Angebot von Leadgitarrist Satchel angenommen hätte, die Türen zu verriegeln und die Band bis 5 Uhr morgens weiterspielen zu lassen!


SLASH - World on Fire

Nachdem der Blog in den letzten Wochen jobbedingt leider zu kurz kam, gibt es diese Woche dafür umso mehr aus der Welt des Rocks zu berichten!
Den Anfang machte am Montag SLASH, der die erste Single-Auskopplung "World on Fire" seines gleichnamigen neuen Albums (VÖ 15. September) rausbrachte, welches erneut in Zusammenarbeit mit Myles Kennedy & the Conspirators enstanden ist. Für mich bietet das Vorgänger-Album "Apocalyptic Love" das beste Material, das von Slash seit der Trennung von GUNS N ROSES zu hören war, da die Songs gleichermaßen dynamisch und rotzig-aggressiv daherkommen wie die punkigen Stücke der Gunners à la "Shotgun Blues" und "Nightrain". Darüberhinaus harmoniert Slashs virtuoses Gitarrenspiel ähnlich gut mit Myles´ beißender Stimme wie damals mit Axls. So spielte ich das neue Werk mit großer Spannung ab...  der erste Riff kommt aus Slashs Gitarre geschossen, die Kuhglocke zählt das Lied an und nach wenigen Sekunden ist klar, dass das neue Uptempo-Rock ´n´ Roll-Stück nahtlos an den Stil und die Qualität von "Apocalyptic Love" anknüpfen kann! Nun fällt die Wartezeit bis September allerdings umso schwerer!

Mittwoch, 23. April 2014

METAL HAMMER UK

Alles neu macht der Mai? -Von wegen! Die englische Ausgabe des Magazins Metal Hammer beleuchtet im Mai nochmal die guten alten Zeiten und besticht dabei mit einem sensationellen Cover! Die Jungs von Steel Panther werden dafür als unsere persönlichen Reiseleiter durch die Zeit engagiert, der Flux-Kompensator der DeLorean-Zeitmaschine wird angeworfen, und los geht die Reise in das laut Metal Hammer bewegendste Metal-Jahr, 1984! Dabei kommen Überlebende der 80er wie Mick Mars, Joe Elliot von Def Leppard oder Twistet Sister-Sänger Dee Snider zu Wort und schwelgen in ihren Erinnerungen an 1984 - zumindest in denen, die nach diversen Drogen- und Alkoholexzessen noch vorhanden sind. Neben weiteren Storys über Iron Maiden, Van Halen, Metallica und einem Teil über das aktuelle Metal-Geschehen, gibt es zusätzlich einen internationalen Festivalguide. Für jeden 80er Fan bietet die UK-Version auf jeden Fall eine nette Alternative zur aktuellen deutschen Ausgabe und ist entweder in der internationalen Presse-Abteilung eines Kiosks zu finden oder unter www.myfavouritemagazines.co.uk für etwa 7 Euro zu bestellen.


Samstag, 19. April 2014

SEBASTIAN BACH - GIVE ´EM HELL

Kurz nach dem ersten Vorgeschmack „Temptation“ (siehe Post) meldet sich Sebastian Bach pünktlich an Ostern mit seinem neuen Solo-Album „Give ´Em Hell“ zurück, das von Bob Marlette (u.a. Alice Cooper) produziert wurde. Vor 2 Jahren entfachte Bach noch eine Reunion-Diskussion, indem er seinen ehemaligen Bandkollegen von Skid Row das natürlich rein selbstlose Angebot unterbreitet hat, auf Wunsch der Fans wieder einzusteigen und den aktuellen Sänger Johnny Solinger vor die Tür zu setzen, musikalisch hat er sich offenbar aber von seiner Ex-Band emanzipiert und sich inzwischen mit einem eigenen Stil eingegroovt. Harte Metallriffs gemischt mit eingängigen melodiösen und teilweise melancholische Refrains kennzeichnen die 12 Songs, die von der ersten Sekunde an richtig rocken! Gesanglich schaltet er im Vergleich zu früheren Hits wie „Youth Gone Wild“ eine Gangart zurück und kommt im höheren Alter etwas sanfter daher, zwischendurch wird die Lautstärke seiner rotzigen Rockröhre aber immer wieder aufgedreht, wie z.B. in meinem persönlichen Favorit „Gun to a Knife Fight“. Für die Qualität der Songs sorgt darüber hinaus prominente Unterstützung von Duff McKagan, John 5 von Rob Zombie und Billy Idols alter Buddy und Gitarrenvirtuose Steve Stevens, die teilweise auch am Songwriting beteiligt waren. Für mich stellt „Give ´Em Hell“ Bachs bisher rundestes Album dar und macht Lust die Songs auf einem seiner kommenden Deutschland-Konzerte im Juni/Juli live zu erleben!

Tracklist:

01. Hell Inside My Head
02. Harmony
03. All My Friends Are Dead
04. Temptation
05. Push Away
06. Dominator
07. Had Enough
08. Gun To A Knife Fight
09. Rock N Roll Is A Vicious Game
10. Taking Back Tomorrow
11. Disengaged
12. Forget You

Label: Frontiers Records

























Deutschland-Tournee:

30.06. Köln, Luxor
01.07. Aschaffenburg, Colos-Saal
02.07. München, Backstage
11.07. Balingen, Bang Your Head


Mittwoch, 9. April 2014

GUNS N ROSES feat. DUFF

Die Rockfans in Südamerika kommen derzeit in den besonderen Genuß, zwei Gründungsmitglieder von GUNS N´ ROSES auf der gleichen Bühne erleben zu dürfen. Wegen Terminüberschneidungen des derzeitigen Bassisten Tommy Stinson (immerhin seit 1998 an Bord), sprang Duff kurzerhand für 5 Konzerte in Südamerika ein und löste dadurch Begeisterungsstürme im Publikum aus und zauberte in Axls Gesicht ein glückseliges Lächeln - soweit das Botox-bedingt eben noch möglich ist. In den vergangenen Jahren trat Duff immer mal wieder vereinzelt für 1-2 Songs als Surprise-Guest auf, diesmal also sogar als für volle 5 Shows.
Aktuelle Youtube-Videos erwecken den Eindruck, dass die 2/5-Reunion ein bißchen den Glanz der wahren GUNS N´ ROSES zurückbringt, und läßt die Combo ein bißchen weniger als eine „GUNS N´ ROSES“-Coverband mit wechselnder Besetzung und einem dicklichen Axl-Double erscheinen. 
Ach wie schön wäre es, wenn aus einer dicken Nebelwolke plötzlich noch Slash auftauchen würde und seine unverwechselbaren bittersüßen Soli aus den Tiefen seiner Les Paul aufheulen lassen würde. Dieser ist jedoch ebenfalls nicht untätig und arbeitet an seinem heiß ersehnten neuen Album. „Just listend to the 1st mix, it kicks ass!!“ läßt Slash seine Twitter-Fanschar wissen. Man darf gespannt sein! 


Quelle: Youtube


Freitag, 4. April 2014

SEBASTIAN BACH - Musikvideo "Temptation"

Gemeinsam mit den Temperaturen kommt auch der Rocksommer immer mehr in Schwung! Ex-Skid Row-Frontmann SEBASTIAN BACH präsentiert uns mit dem Musikvideo zu "Temptation" eine Vorschau auf sein 5. Solo-Album "Give ´em ´hell" (VÖ 18.4.2014). Im Video ist er dabei alles andere als Solo und bekommt Unterstützung von zwei seiner engsten Vertrauten. Für den Augenschmaus sorgt seine recht sommerlich gekleidete Freundin Minnie Gupta und für die Coolness Mr. Duff McKagan himself am Bass! 
Viel Spaß & Rock on!


Donnerstag, 3. April 2014

Steel Panther - All you can eat

Wenn man glaubt, dass bereits alle 80er Rock-Hymnen vor etlichen Jahren geschrieben wurden, wird man von STEEL PANTHER jedes Mal auf ein Neues belehrt, wie ihr neuestes Werk „ALL YOU CAN EAT“ beweist. 
Das großartige an dieser Band ist, dass sie uns mit ihren Songs und Shows die Illusion schenkt, in eine Zeit vor „Political Correctness“ und Grunge zurückgebeamt worden zu sein und dabei sämtliche Hair Metal-Klischees genauso wenig unberührt lässt, wie backstage ihre Groupies. Jeder ihrer Hits klingt so vertraut, als hätte man ihn schon vor 20 Jahren lauthals aus dem offenen Autofenster mitgebrüllt. Manch altgedienter Musiker wie z.B. MÖTLEY CRÜE-Drummer Tommy Lee verweigert dem Quartett zwar die Anerkennung als ernstzunehmende Metal Band, da er sich durch die parodistischen Auftritte auf den Glitzer-Schlips getreten fühlt, wie während der gemeinsamen Tour im Herbst 2011 zum Vorschein kam. Aufgrund ihrer unbestrittenen Fertigkeiten an den Instrumenten und erstklassigen Song-Arrangements, ist die einstige Coverband jedoch längst keine reine Parodie mehr, sondern etabliert sich als erfolgreiche Band und setzt den Siegeszug in der Metalwelt unbeirrt fort. Die Kopie wird zum Original!
Auf dem ihrem mittlerweile 3. Album präsentieren die selbsternannten Könige des Hair Metal mit kräftigem Augenzwinkern 12 neue Songs (plus Bonustrack), in denen sie in gewohnt unverblümten Texten, die jede Feministin in den Wahnsinn treiben, ihre traumatischen Gloryhole- oder Gangbang-Erlebnisse verarbeiten und mit Killer-Riffs und -Soli überzeugen. 
Zwar gehen die Songs nicht auf Anhieb so ins Ohr wie die der beiden Vorgänger „BALLS OUT“ und „FEEL THE STEEL“, so dass es schwer wird sich in den kommenden Setlists gegen Hits wie „Community Property“, „Death to all but Metal“ (dessen Riff in „If I was the King“ zitiert wird) oder „17 Girls in a Row“ zu behaupten, aber dennoch handelt es sich um eine erstklassige Rockscheibe, die Spaß macht und zu keiner Zeit langweilt.

Persönlicher Favorit: F@#king My Heart In The Ass
Glamfaktor: 5 Sterne

Tracklist:

01. Pussywhipped
02. Party Like Tomorrow Is The End Of The World
03. Gloryhole
04. Bukkake Tears
05. Gangbang At The Old Folks Home
06. Ten Strikes You’re Out
07. The Burden Of Being Wonderful
08. F@#king My Heart In The Ass
09. BVS
10. You’re Beautiful When You Don’t Talk
11. If I Was The King
12. She’s On The Rag

Label: Rough Trade



Donnerstag, 27. Februar 2014

Grand Glam Blog

Seit ich Ende der 80er Jahre aus dem Zimmer meines Bruders die ersten aufheulenden Gitarren und in Kopfstimme gesungenen „Yeahs“ und „Whoas“ hörte, schlägt mein Herz für Glam Metal, Hard Rock & Co. - Selbst als dieses Musikgenre Mitte der Neunziger Jahre im Zuge neuer Musikbewegungen immer stärker vom Rockhimmel verdrängt wurde, die Hairspray-Dosen und Spandex-Hosen in den untersten Schubladen verstaut wurden und Axl Rose über 10 Jahre lang mehr damit beschäftigt war, Bandmitglieder zu feuern als Songs zu veröffentlichen. 
In den letzten Jahren erlebte die Rockwelt der 80er in meinen Augen eine Art Renaissance: 
Legenden wie Mötley Crüe, Whitesnake, Alice Cooper, Warrant, Van Halen und Aerosmith veröffentlichten neue Studio-Alben anstatt der 100. Best-Of-Platte und beglücken regelmäßig die Rockfans sämtlicher Nationen mit Tourneen. 
Neue Gruppen wie Steel Panther oder die deutschen Newcomer Kissin´ Dynamite zelebrieren den 80er Hardrock-Style bis zum Überdruss, als wären sie direkt mit dem DeLorean in unsere Zeit gereist. 
Und in diversen Rock-und Konzert-Locations trifft man vermehrt auch die junge Generation in Shirts von Guns n Roses & Co., die zur entsprechenden Musik die Hairspray-Mähnen durch die Luft fliegen lassen.
Mit diesem Blog möchte ich alle Gleichgesinnten mit News zu CD-Erscheinungen, Konzertberichten und sonstigem Klatsch und Tratsch versorgen, wobei ich dabei vor allem meinem persönlichen Musikgeschmack folge.
Rock on!