Dienstag, 20. Januar 2015

MÖTLEY CRÜE - BREAKING NEWS

Die Bad Boys aus L.A. haben soeben in der amerikanischen Sendung "Fox & Friends" ihre allerallerletzten Konzerttermine der Final Tour bekanntgegeben und zudem das offizielle Video ihres "neuen" Hits "All bad things..." veröffentlicht (der ab sofort zudem auf iTunes zu erwerben ist). Nach dieser Planung wird Mötley Crüe am Silvesterabend in Los Angeles die letzte gemeinsame Bühnenshow ihrer Karriere spielen. Bis auf 3 Auftritte bei Festivals (Nova Rock, Download, Sweden Rock) wurden bisher keine weiteren Termine in Europa angekündigt, dementsprechend groß ist die Enttäuschung der europäischen Crüe-Fans auf Facebook und Twitter.
Edit: inzwischen haben Tommy Lee und Nikki Sixx reagiert und auf Twitter angekündigt, dass weitere Europa-Dates folgen werden.

Samstag, 17. Januar 2015

MARILYN MANSON - THE PALE EMPEROR

Der Antichrist startet mit einem neuen Album namens „THE PALE EMPEROR“ in das neue Jahr und löst bei Kritikern und seinen Fans kontroverse Diskussionen in den sozialen Netzwerken aus. Die einen stören sich an der ständigen musikalischen Neuausrichtung und vermissen die harten Töne der vergangenen Tage, welche radiotauglicheren Popsounds gewichen wären, die anderen werfen ihm bzw. der neuen Platte Einfältigkeit und mangelnde Kreativität vor. Und wiederum andere feiern „The Pale Emperor“ als sein bestes Album seit langem und als Wiedergeburt von Marilyn Manson. Der Fürst der Finsternis versteht es immer noch zu polarisieren, wenn auch nicht mehr so extrem wie in den Schockerzeiten der 90er Jahre. Ich war nie ein eingefleischter Hardcore-Fan, der aus Solidarität die Augenbrauen abrasiert und dessen Regal von allen 9 Studioalben geschmückt wird, aber dennoch war ich stets ein Sympathisant des „Teufels“, der von Brian Hugh Warner erschaffenen Kunstfigur „Marilyn Manson“ und einiger seiner musikalischen Werke insbesondere des von Glamrock beeinflußten Albums „Mechanical Animals“. Daher hab ich den Vorteil, mich völlig unvoreingenommen an die Neuveröffentlichung ranzutasten und muss nach dem ersten Durchhören sagen, dass ich die Kritik und Aufregung nicht verstehen kann, sondern von den neuen Songs sofort gepackt werde!

Der 46jährige Manson wirkt zwar musikalisch gereift und vermeintlich zahmer, er konzentriert sich auf das Wesentliche und gestaltet die Songs weitgehend minimalistischer als auf den Vorgängeralben, aber die Songs klingen dennoch nicht weniger düster und man kann nicht abstreiten, dass es sich immer noch um den typischen finsteren Manson-Sound handelt, der lediglich neu arrangiert und verpackt wird. Man spürt einen Blues-Einfluss im Gitarrenspiel von Tyler Bates, der auch maßgeblich am Songwriting und an der Produktion beteiligt war. Bisher machte sich dieser neue kongeniale Partner vor allem als Komponist von Soundtracks wie z.B. für „300“ oder „Guardians of the Galaxy“ einen Namen, was Manson sehr entgegenkommt wie er kürzlich in einem Interview betonte: „Ich habe immer versucht, Platten zu machen die wie Filme klingen.“
Das bereits als Single veröffentlichte „Deep Six“ ist sicherlich der Hit und das Schmuckstück des Albums und repräsentiert zugleich ziemlich gut den Stil-Mix der neuen Richtung und vollführt den Spagat zwischen früher und jetzt: der Song startet mit einem eingängigen Beat und Mansons Flüster-Stimme, geht über in eine Passage in der sich Manson wie früher zu Metal-Gitarren die Seele aus dem Leib brüllen kann und mündet schließlich in einem melodiösen catchy Refrain, der unter die Haut geht und sich erbarmungslos im Ohr festnagt. „Cupid Carries a Gun“ geht in die gleiche Richtung: eine melancholische Strophe à la „Sweet dreams“, die sich immer mehr steigert und in einen starken Refrain übergeht der ähnlich emotional packend ausfällt wie „Deep Six“. Dabei klingt immer ein bißchen Manson meets Bowie durch. Unter dieser Kategorie läuft auch „The Devil Beneath My Feet“ welches mit einem groovigen Beat startet, der meinen Fuß unweigerlich mitwippen lässt, bevor Mansons cooler und abgefuckter Gesang einsetzt. Eine tanzbare Manson-Nummer, die sich weitestgehend auf Drums, Bass und Gesang beschränkt und die auch Nachts um drei aus den Boxen eines versifften Indie-Clubs dröhnen könnte. Generell ist der groovige vorantreibende Beat mit den obligatorischen Clap-Claps ein hervorstechendes Merkmal auf der neuen Scheibe. Die Stärke von „The Pale Emperor“ liegt vor allem in dem dramaturgischen Aufbau, welcher neben den lauteren Nummern ebenfalls langsamere Songs mit akkustischen oder angezerrten Gitarrenchords beinhaltet, wie „Third day of a seven day binge“, „Warship my wrack“ und „Day 3“, die auch als Untermalung eines Roadmovies oder eines dreckigen Tarantino-Westerns funktionieren würden und die musikalische Entwicklung von Manson unterstreichen.

Insgesamt bildet das Album eine Mischung aus groovigen Beats, elektronischen Einflüssen, Heavy-Gitarren, melodiösen und eingängigen Refrains mit bluesigen Elementen, einer Brise David Bowie und der typischen finsteren bedrückenden Stimmung und Mansons unverwechselbare Stimme. - Für mich ein Geniestreich, durch den man nicht daran vorbeikommt, Manson als Künstler und Musiker zu schätzen! Der Fürst der Finsternis ist zurück!

























Marilyn Manson - The Pale Emperor
Tracklist:

01. Killing Strangers
02. Deep Six
03. Third Day Of A Seven Day Binge
04. the Mephistopheles Of Los Angeles
05. Warship My Wreck
06. Slave Only Dreams To Be King
07. The Devil Beneath My Feet
08. Birds Of Hell Awaiting
09. Cupid Carries A Gun
10. Odds Of Even

Deluxe Version:
11. Day 3  
12. Fated, Faithful, Fatal   
13. Fall Of The House Of Death