Mittwoch, 19. November 2014

Lenny Kravitz - Konzertbericht Stuttgart 2014

Es war der Moment des Abends, als Lenny Kravitz während des Titelsongs seines Debut-Albums „Let Love rule“ einen Ausflug zu den Zuschauerplätzen rechts und links von der Bühne unternahm und dadurch die abseits liegenden Sitzplätze zwischenzeitlich zur ersten Reihe upgradete. Im Anschluss erntete er dafür frenetischen Applaus von allen Rängen, das Eis war endlich gebrochen, nachdem der gebürtige New Yorker in den knapp 2 Stunden zuvor - hinter einer dicken Sonnenbrille versteckt - perfekt den unnahbaren Rockstar mimte, sich in Jack Sparrow-Manier am Mikrofon entlangschlängelte und hin und wieder die üblichen Floskeln à la „it´s a pleasure to be here“ nuschelte. Musikalisch überzeugte Lenny Kravitz, der auf den Studioalben die meisten Instrumente selbst einspielt, mit seiner zehnköpfigen Liveband von Anfang an und bot einen bunten Mix aus Klassikern wie „Always on the run“, Charts-Hits wie „Fly away“ und „It ain´t over ´til it´s over“ und neuen Lieder aus dem aktuellen Album „Strut“. Die Songs drifteten dabei öfters in nicht endende Wiederholungen, Variationen, und Improvisationen, und bis jeder Saxophonist und Keyboarder sein Solo zum Besten gab, konnte ein Lied auch schnell mal 15 Minuten dauern. Musikalisch wie gesagt auf höchstem Niveau, durch die Überlängen der Songs wurden allerdings weitere populäre Lieder wie „Where are we running“, „Mr. Cab Driver“ oder „Rockstar City Life“ aus der Setlist gestrichen, die insgesamt 14 Lieder beinhaltet. Das ist wahrlich Jammern auf hohem Niveau. Die Band bestehend aus großartigen Musikern schenkte den Fans in der Stuttgarter Schleyerhalle ein mehr als solides Rockkonzert, eine beeindruckende Video- und Lightshow und mit „Are you gonna go my way“ ein Finale, das die Menge synchron in die Luft springen ließ.


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